Zur Fertigstellung des ersten renovierten Hauses trafen sich bdks (oben links: Gerrit Jungk und Jan Röse), Auszubildende von Jafka und Mitarbeiterinnen der Stadt Kassel (rechts: JAFKA-Geschäftsführer Jürgen Hartrumpf, Anja Deiss-Fürst vom Sozialamt und Kassels Bürgermeisterin Ilona Friedrich). Foto: Stadt Kassel/Andreas Weber

Ein ganz besonderes Inklusionsprojekt verwirklicht die Stadt Kassel zusammen mit der bdks: Auf dem Gelände der Gustav-Heinemann-Wohnanlage in Waldau wird Wohnraum für rund 50 Geflüchtete geschaffen. Es werden dort Menschen mit geistiger Behinderung sowie Geflüchtete gemeinsam leben.

Die ehemaligen Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung konnten nicht weiter durch die bdks genutzt werden, da sie nicht barrierefrei sind. „Die Stadt Kassel verfolgt seit Jahren das Ziel, geflüchtete Menschen dezentral im gesamten Stadtgebiet unterzubringen. Dadurch wird die Integration der Geflüchteten erleichtert und sie können sich schneller und intensiver in das soziale, kulturelle und gesellschaftliche Leben einfinden und einbringen. Durch das Angebot der bdks, die ungenutzten Gebäude der Gustav-Heinemann-Wohnanlage für die Unterbringung geflüchteter Menschen zu nutzen, erhält die Stadt Kassel eine einmalige Chance, das Leben in einer inklusiven Gesellschaft zu gestalten“, so Bürgermeisterin Ilona Friedrich.

Die Wohnanlage selbst ist sowohl räumlich als auch durch Nachbarschaftskontakte gut in das soziale Leben im Stadtteil eingebunden. Geschäfte für den täglichen Bedarf, Banken und Arztpraxen sowie die Kasseler Innenstadt sind gut zu erreichen. „Wir freuen uns sehr, dass wir hier mitten im Kasseler Stadtteil Waldau einen lebenswerten Ort für Geflüchtete zur Verfügung stellen können. Dies ist ein guter Beitrag zum inklusiven Wohnen in Kassel“, so Gerrit Jungk, Vorstand der bdks.

Die Häuser wurden durch Auszubildende der Malerwerkstatt der JAFKA – Gemeinnützige Gesellschaft für Aus- und Fortbildung mbH (JAFKA) frisch renoviert. „Viele Auszubildende, die im Rahmen der Stadtnetzausbildung eine Zukunftsperspektive durch ihre Ausbildung erhielten, haben selbst einen Migrationshintergrund, zum Teil auch mit Kriegs- und Fluchterfahrung. Die Auszubildenden haben sich alle sehr gefreut, etwas an die Menschen geben zu können, die gerade ihre Heimat aufgrund von Krieg und Zerstörung aufgeben mussten. In diesem Bewusstsein wurde mit viel Engagement das bereits erlernte Wissen angewandt und dieser große Auftrag angegangen“, beschreibt JAFKA-Geschäftsführer Jürgen Hartrumpf den Einsatz der Auszubildenden.

In jedem Haus ist auf drei Etagen Platz für zwölf bis 18 geflüchtete Menschen. Insgesamt handelt es sich um etwa 1.000 m² Wohnraum. Jedes Haus hat eine Gruppenküche und einen Gruppenraum, so dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner selbst verpflegen können. Ein neu installiertes W-Lan ermöglicht den Geflüchteten, Kontakt in ihre Heimat zu halten. Durch den großen Gartenbereich, in dem auch viele Tiere leben (Hühner, Esel, Schafe), ist es gerade für Familien mit Kindern ein guter Ort zum inklusiven Wohnen.