Thomas Liebermann arbeitet seit heute wieder in den Hofgeismarer Werkstätten. Sorgfältig achtet er auf alle geltenden Hygieneregeln. Foto: Claudia Lieberknecht

Thomas Liebermann arbeitet seit heute wieder in den Hofgeismarer Werkstätten. Sorgfältig achtet er auf alle geltenden Hygieneregeln.
Foto: Claudia Lieberknecht

Nach acht Wochen Betretungsverbot dürfen Menschen mit Behinderung teilweise wieder in den Werkstätten der bdks arbeiten.

„Ich freue mich so, dass es wieder losgeht“, diesen Satz hört man häufig in den Hofgeismarer Werkstätten am Erlenweg. Seit Montag, 18. Mai 2020 dürfen die Menschen mit Behinderung in den sogenannten „systemrelevanten Bereichen“ wieder arbeiten, beispielsweise dort, wo für die Medizintechnik oder für die Speisenversorgung gearbeitet wird, und auch in der Wäscherei. Für die Beschäftigten hat dieser strukturierte Tagesablauf eine große Bedeutung, zumal sie seit Ende März durchgängig zuhause bleiben mussten.

Da viele Beschäftigte zur Risikogruppe zählen, können nicht alle wieder zur Arbeit kommen. „Es handelt sich um freiwillige Arbeitsangebote, wer Angst hat, darf zuhause bleiben“, sagt Markus Siebert, Leiter der diakom-Werkstätten für Menschen mit psychischer Erkrankung. Alle können jedoch sicher sein, dass sie ihren Lohn bekommen, egal ob sie arbeiten oder nicht.

Etwa 150 Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung, die in Werkstätten der bdks beschäftigt sind, nehmen diese Woche ihre Arbeit wieder auf. Die größte Gruppe ist mit der Kabelkonfektionierung von Dialysegeräten beschäftigt. Auch das Verpacken von Desinfektionsmitteln oder die Montage von Seifenspendern zählen zu Aufgaben, die die bdks Werkstätten für Unternehmen in der Region zurzeit verrichten.

Die meisten starten ihre Arbeit in Hofgeismar, wo neben der Werkstatt im Erlenweg auch das Hofgut sehnlichst auf die gut eingearbeiteten Beschäftigten gewartet hat. „Im Gärtnereibetrieb, im Hofladen, in der Landwirtschaft und in der Küche ist jetzt jede Menge zu tun“, berichtet Werkstattleiter Timo Jahn. „Gut, dass es endlich wieder losgeht“, findet auch er.

In den bdks Werkstätten in Kassel, Calden, Zierenberg, Baunatal, Wabern und Malsfeld nehmen die Beschäftigten der bdks ebenfalls in sehr kleinen Schritten die Arbeit wieder auf. Allerdings mussten sich die Arbeitsbereiche mit intensiven Hygiene-Schutzmaßnahmen auf die Öffnung vorbereiten. Auf dem Boden sind beispielsweise Wegführungen ausgezeichnet, so dass man den notwendigen Abstand von 1,50 Meter einhalten kann. Mit Plakaten wird an vielen Stellen auf die Handhygiene und Desinfektion hingewiesen, und insbesondere in den Toilettenbereichen sind Sauberkeit und Hygiene oberstes Gebot.

An seinem Arbeitsplatz kann Thomas Liebermann auf seinen Mundschutz verzichten, da er die geltenden Abstandsregeln einhält. Er freut sich, dass er ab heute wieder zur Arbeit in den Hofgeismarer Werkstätten kommen kann. Foto: Claudia Lieberknecht

An seinem Arbeitsplatz kann Thomas Liebermann auf seinen Mundschutz verzichten, da er die geltenden Abstandsregeln einhält. Er freut sich, dass er ab heute wieder zur Arbeit in den Hofgeismarer Werkstätten kommen kann.
Foto: Claudia Lieberknecht