Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen und Gäste feierten die Einweihung der Villa Landgraf Karl Foto: Claudia Lieberknecht

Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen und Gäste feierten die Einweihung der Villa Landgraf Karl
Foto: Claudia Lieberknecht

Es ist eines der außergewöhnlichsten Projekte, die die bdks in den vergangenen Monaten realisiert hat. Aus dem ehemaligen Klinikgebäude mitten in Kassel-Wilhelmshöhe ist ein inklusives Wohn-Ensemble geworden. Hier entstanden auf 1.300 Quadratmetern Wohnfläche zwei Wohngemeinschaften für Menschen mit geistiger Behinderung, fünf Einzelappartements im Betreuten Wohnen sowie sechs Wohnungen und eine Osteopathie-Praxis.

 

Neues Format für eine Einweihung

Mit einer kleinen Feier wurde die neue Wohnform eingeweiht. Wohnverbundsleiter Jan Röse begrüßte unter anderem Christiane Müller vom Landeswohlfahrtsverband, Sozialdezernentin Ilona Friedrich und Manfred Engelke vom Blaukreuz e.V. in der Villa Landgraf Karl. Nachbarn, Vertreter*innen der Stadt, der Kirche und der Diakonie hatten Videobotschaften geschickt, um ihre Grüße und guten Wünsche zur Einweihung zu überbringen.

 

Michael Conzelmann, Geschäftsführer der Diakonie-Wohnstätten gGmbH, dankte allen an der Planung und Umsetzung dieses Wohnprojekts Beteiligten ausdrücklich. „Es ist wichtig zu sehen, warum ein Projekt geklappt hat. Viele Akteure waren dabei und haben es gemeinsam erfolgreich umgesetzt. Die Stadt Kassel hat uns dabei sehr unterstützt.“

 

Hier ist individuelles Wohnen möglich

Das Herz des Gebäude-Ensembles ist die traditionsreiche Villa Landgraf Karl, die 1912 von der Unternehmerfamilie Rennert gebaut wurde. Diese wie auch die Häuser Landgraf-Karl-Straße 22 und Kunoldstraße 45 wurden komplett saniert und zu Wohnungen umgebaut, die größtenteils barrierefrei sind.

 

In der Villa Landgraf Karl verfügt jede*r Bewohner*in über ein großes Einzelzimmer, das sie*er nach individuellem Geschmack einrichten kann. Ein eigenes, barrierefreies Bad gehört ebenfalls dazu. Für die meisten jungen Menschen mit Behinderung, die in dieser besonderen Wohnform zusammenleben, ist es der erste Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Den gemütlichen Gemeinschaftsbereich teilen sich alle. Hier wird gemeinsam gegessen, gespielt und ferngesehen, ganz so wie in einer großen Familie. Und wenn einmal eine Feier ansteht, kann man den großen Multifunktionsraum im Untergeschoss nutzen.

 

Finanzierung und Unterstützung

Für den Umbau und die Sanierung der Gebäude entstanden Baukosten in Höhe von 4,8 Mio €. Das Projekt wurde von der Diakonie Hessen gefördert und vom Landeswohlfahrtsverband Hessen unterstützt, so Michael Conzelmann, Geschäftsführer der Diakonie-Wohnstätten gGmbH.