Kerstin Beck bei der Weinlese Foto: Joachim Kohlhaas

Kerstin Beck bei der Weinlese
Foto: Joachim Kohlhaas

In den ersten Herbstwochen beginnt im Küchengarten Kloster Haydau die Weinlese. Weinlese? Ja, Sie haben richtig gelesen: Im Küchengarten Kloster Haydau wachsen an mehreren Weinstöcken leckere Trauben. „Die vorhandene Südterrasse direkt unterhalb der Mauer eignet sich gut für den Weinanbau“, erklärt Gartenexpertin Kerstin Beck, die Verantwortliche der bdks im Küchengarten Kloster Haydau.

Alle Trauben werden als Ergänzung der breiten Produktpalette im Küchengarten angebaut und geerntet. „Für die Weinkelterung sind es aber zu wenige“, sagt Kerstin Beck schmunzelnd. So vervollständigen die leckeren Trauben eher einen fruchtigen Obstsalat oder dienen als kleiner Pausensnack.

Der Verkaufsstand am Gartenzaun Foto: Joachim Kohlhaas

Der Verkaufsstand am Gartenzaun
Foto: Joachim Kohlhaas

Weinanbau ist auch in Nordhessen möglich, wenn man auf die geeignete Sorte, den passenden Standort und gute Pflege achtet. Für den Küchengarten Kloster Haydau wurden verschiedene Sorten gewählt, die rote, blaue und weiße Früchte tragen. Der sonnige und geschützte Platz auf den Gartenterrassen unterhalb der Klostermauer bietet sich für die Weintrauben an. Gestützt werden die Reben durch stabile Rankhilfen, die fest im Boden verankert sind. Im Frühjahr werden die Pflanzen gedüngt. Im Laufe des Gartenjahres werden sie geschnitten und die Blätter, die zu viel Schatten auf die Trauben werfen, müssen entfernt werden. Diese Arbeiten werden von den Beschäftigten, die im Küchengarten arbeiten, sehr sorgfältig ausgeführt.

Schon früher wurde am Kloster Haydau Wein angebaut. Die Zisterzienserinnen unterhielten einen Weinberg am Frauenberg, die dort angebauten Trauben wurden auch gekeltert. Daran erinnern noch heute die mit einem Weinstock und Trauben gestalteten Fenster in der Klosterkirche.

Der Küchengarten Kloster Haydau

Seit sechs Jahren gibt es den Küchengarten Klaoster Haydau: Es ist ein integratives Kooperationsprojekt der bdks und der B. Braun Melsungen AG, das seitdem stetig gewachsen ist. 15 Mitarbeiter*innen mit und ohne Handicap bewirtschaften das 25.000 Quadratmeter große Gelände, das mit historischem Charme punktet. Der Garten grenzt direkt an die 700 Jahre alte Klostermauer, Klosterkirche und Tagungszentrum sind nur einen Steinwurf entfernt. Besonderer Blickfang ist der Kräutergarten, der in Anlehnung an einen mittelalterlichen Kreuzgarten angelegt wurde. Das alles trägt zu einer besonderen Atmosphäre bei, die jede Woche viele Besucher anlockt. Sei es, um einen Blick über den Gartenzaun zu werfen oder leckere Produkte aus eigenem Anbau einzukaufen. Der Hofladen ist zwar Corona-bedingt noch geschlossen, aber direkt am Zaun gibt es einen kleinen Verkaufsstand, der stets mit der feldfrischen Ernte bestückt wird. Kunden können sich aber auch direkt am Haupttor melden und werden persönlich von den freundlichen Mitarbeiter*innen beraten.