Yves Heinemann hat bei der bdks einen Job und neuen Lebensmut gefunden

Yves Heinemann fühlt sich an seinem Arbeitsplatz in Hofgeismar wohl. Foto: Pamela De Filippo

Yves Heinemann fühlt sich an seinem Arbeitsplatz in Hofgeismar wohl.
Foto: Pamela De Filippo

Dass er einmal einen Job haben würde, der ihn glücklich macht, hätte Yves Heinemann vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten. Denn alle Anläufe, im Berufsleben Fuß zu fassen, waren bis dahin gescheitert. Heute ist er bei der bdks – Baunataler Diakonie Kassel tätig und kümmert sich im Fachbereich Arbeitsschutz schwerpunktmäßig um das Gebiet Gefahrenstoffe. „Das ist das Beste, was mir passieren konnte“, sagt er.

Mit 18 Jahren erkrankte Heinemann an einer Depression. „Ich war kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung, als ich buchstäblich in ein Loch stürzte“, erzählt er. Die Lehre brach er ab, ebenso wie eine Umschulung zum Industriekaufmann. Statt jeden Tag einer geregelten Arbeit nachzugehen, verbrachte er die Zeit zu Hause, nahm immer weiter zu, verlor jegliche Motivation. Ein Teufelskreis – bis er in Kontakt mit der bdks kam.

Seine gesetzliche Betreuerin vermittelte ihm eine Beschäftigung in den Hofgeismarer Werkstätten, wo er die ersten Schritte zurück in einen normalen Alltag machte. „Ziel war es, meinen Tagen wieder eine Struktur zu geben“, sagt er. Das brauchte Geduld, funktionierte aber gut. Der 35-Jährige arbeitete eine Zeit lang im Bereich Verpackung, dann übernahm er die Innenreinigung von Fahrzeugen.

Über ein Praktikum im Bereich Arbeitsschutz kam Yves Heinemann schließlich zu seinem heutigen Aufgabengebiet, arbeitet dort Hand in Hand mit dem Abteilungsleiter Mark Bornhage. „Ich habe schnell gemerkt, dass es gut passt. Auch menschlich.“ Deshalb hat Yves Heinemann inzwischen einen betriebsintegrierten Beschäftigungsplatz (BiB), der als Vorbereitung für den allgemeinen Arbeitsmarkt gilt. Sein Spezialgebiet: der Umgang mit Gefahrenstoffen – das sind Stoffe und Gemische, die aufgrund ihrer Eigenschaften eine Gefahr für die Gesundheit darstellen.

„Wir überwachen und dokumentieren den Umgang mit Gefahrenstoffen an allen bdks-Standorten“, erklärt er. Sind solche Stoffe sicher gelagert und wie werden sie entsorgt? Solche Fragen werden bei jährlichen Überprüfungen geklärt. Auch für externe Kunden wie Apotheken oder Pflegeeinrichtungen wird die bdks diese Dienstleistung bald verstärkt anbieten.

Yves Heinemann geht es heute gut, sagt er. Er kommt jeden Tag gern zur Arbeit, hat mit Sport und Ernährungsumstellung mehr als 50 Kilo Gewicht verloren. Und auch berufliche Ziele hat er ins Auge gefasst: Die nächsten Fortbildungen sind bereits geplant, zudem möchte er die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit absolvieren.