Ehrenamtlicher der bdks ist für sein besonderes Engagement ausgezeichnet worden

Wenn die Beschäftigten der Hofgeismarer Werkstätten donnerstags schwimmen gehen, ist Julius Lieber immer an ihrer Seite. Dann steht der 86-Jährige am Beckenrand und passt auf, dass nichts passiert. Er leitet die Schwimmer an und gibt ihnen auch so manchen Tipp, wie sie selbst in einem Notfall reagieren können. Denn in diesem Bereich hat Lieber Erfahrung: Seit mehr als vier Jahrzehnten engagiert er sich ehrenamtlich bei der DLRG in Hofgeismar, hat seitdem mehr als 600 Rettungsschwimmer ausgebildet. So viel Engagement für die Gesellschaft hat sogar den Bundespräsidenten beeindruckt: Er zeichnete den Hofgeismarer jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

Sportlich aktiv ist Julius Lieber schon sein ganzes Leben lang. Seit der Kindheit turnte er im Verein und war deutschlandweit bei Wettkämpfen unterwegs, bis vor kurzem ging er noch mit den „Jedermännern“ der TSG Hofgeismar bei Turnfesten an den Start. Zum Rettungsschwimmen sei er hingegen eher zufällig gekommen, wie er erzählt: „Ich hatte Rückenprobleme und wollte etwas dagegen tun. Aber ich wollte nicht nur schwimmen, sondern auch meine Technik optimieren.“ Deshalb trat er 1974 in die DLRG ein.

Es folgten die Rettungsschwimmprüfungen in Bronze, Silber und Gold sowie der Lehrschein. Und mehr noch: Im Ortsverein Hofgeismar war Julius Lieber Kassierer, Materialwart und wenig später technischer Leiter. Zeitweise war er auch Vereinsvorsitzender und zusätzlich auf Bezirksebene an der Ausbildung von Lehrscheinanwärtern für Rettungsschwimmen beteiligt – alles ehrenamtlich neben seiner eigentlichen Arbeit in der eigenen Firma im Bereich Haustechnik, Heizung und Sanitär.

Inzwischen ist Julius Lieber längst im Ruhestand. Doch sein Terminkalender ist noch immer gut gefüllt. Zum Beispiel mit den Schwimmbadbesuchen der bdks-Beschäftigten, die er gemeinsam mit Arno Don, einem weiteren Ehrenamtlichen, möglich macht. „Alle Teilnehmenden sind sportlich fit, aber natürlich auch ganz unterschiedliche Persönlichkeiten“, erzählt er. Doch gerade das mache diese Aufgabe interessant und besonders.

Dass er für sein ehrenamtliches Engagement jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, hat den 86-Jährigen übrigens sehr erstaunt: „Ich empfinde das nicht als außergewöhnlich. Für mich hat das Ehrenamt immer ganz selbstverständlich zu meinem Leben gehört.“